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Meine Katze trinkt nicht genug - was tun?
Das Trinkverhalten von Katzen bereitet vielen Katzenbesitzern Sorgen. Denn wenn Katzen zu wenig Wasser zu sich nehmen, kann das ernsthafte, langfristige gesundheitliche Probleme nach sich ziehen und sogar bis zur Dehydrierung führen.
Themen in der Übersicht
- Katzen trinken generell wenig
- Gesundheit der Katze
- Der richtige Standort und die Reinigung der Wasserquellen
- Katze trinkt aus Wasserhahn oder aus einem Katzenbrunnen (fließendes Wasser)
- Die Wahl des richtigen Trinkbrunnens
- Nassfutter anstatt Trockenfutter verfüttern
- Das Futter mit Wasser anreichern
- Eiswürfel für den Sommer
- Was kannst Du außer Wasser anbieten?
- Katze trinkt nicht mehr nach einem Umzug
- Katze trinkt nicht nach einer OP
- Ab wann muss man zum Tierarzt?
Katzen trinken generell wenig
Katzen sind von Natur aus eher trinkfaule Tiere. Aber wieso eigentlich? Die Ursache dafür ist im Ursprung unserer Hauskatze zu finden – ihr Vorfahr ist nämlich die afrikanische Wildkatze! Diese in der Wüste lebende Katzenrasse wurde vorrangig im alten Ägypten domestiziert und nutzte vor allem das Blut ihrer Beutetiere, um ihren Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.
Dank uns tüchtigen Dosenöffnern müssen sich unsere kleinen Vierbeiner dieser Tage ihr Futter in der Regel nicht mehr selbst beschaffen. Aufgrund ihrer Abstammung decken Katzen aber nach wie vor ihren Flüssigkeitsbedarf vorrangig über die Nahrung. Während das für Freigänger, welche ab und zu mal eine Maus oder einen Vogel fangen, ein geringeres Problem darstellt, muss vor allem bei Stubentigern auf eine ausreichende Versorgung geachtet werden. Andernfalls kann der Flüssigkeitsmangel gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Wasser die Katze zu sich nimmt, desto besser. Dennoch gibt es, ähnlich wie bei uns Menschen auch, eine Faustregel, mit welcher sich der empfohlene Wasserbedarf für Katzen berechnen lässt. Nach dieser Faustregel gilt:
„Der Wasserbedarf bei einer ausgewachsenen Katze liegt bei 40 bis 50 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht am Tag.“

Gesundheit der Katze
Bei Dehydrierung sinkt der Wasser- und Elektrolytespiegel unter den Normalwert. Ob Deine Katze dehydriert ist, lässt sich mit dem Nackenfaltentest feststellen. Greife hierzu zunächst eine Hautfalte vom Nacken- oder Schulterbereich zwischen zwei Finger und ziehe sie leicht nach oben. Lasse sie anschließend wieder los und beobachte die Nackenfalte. Geht sie nicht sofort wieder in ihre Ausgangsposition zurück, kann das ein Anzeichen für Dehydrierung sein! Weiterhin können ein beschleunigter Herzschlag, Hecheln und matte Augen Symptome für Dehydrierung sein.
Falls eine Katze dauerhaft zu wenig trinkt, kann es langfristig betrachtet zu Nierenproblemen kommen, die bis zur chronischen Niereninsuffizienz führen können. Die Nieren sind dafür verantwortlich, Giftstoffe zu filtern und über den Urin auszuscheiden. Wenn Deine Katze zu wenig Flüssigkeit aufnimmt, kann die Niere dieser Aufgabe nicht richtig nachgehen. Dadurch entsteht ungesund hochkonzentrierter Harn, was zu Harnsteinen führen kann.
Insgesamt ist es also für die Gesundheit Deiner Katze sehr wichtig, dass Du ein Auge auf ihr Trinkverhalten hast. Besonders dann, wenn Deine Katze dazu neigt, wenig zu trinken.
Hinweis: Freigänger trinken in der Regel weniger aus einem Trinknapf und dafür umso mehr und öfter draußen.
Der richtige Standort und die Reinigung der Wasserquellen
Unsere liebsten Vierbeiner haben ihre ganz besonderen Eigenarten. Ebenso haben sie auch oftmals bei der Wahl einer passenden Trinkquelle besondere Vorlieben. Da kann es durchaus vorkommen, dass der liebevoll platzierte Wassernapf links liegen bleibt und stattdessen aus der Blumenvase, dem Aquarium, dem Wasserhahn oder gar der Toilette getrunken wird!
Ignoriert Deine Katze den Wassernapf, kann es am Standort, dem Material und/oder der Hygiene liegen. Katzen trinken auch meist erst dann etwas, wenn sie auf eine Trinkgelegenheit aufmerksam gemacht werden. Deine Katze will beispielsweise erst dann etwas vom Wasserhahn trinken, wenn Du Dir gerade die Hände wäschst, das Geschirr abspülst oder unter der Dusche stehst. Deshalb ist es wichtig, mehrere Wassernäpfe in der Wohnung zu verteilen. Läuft Deine Katze dann an einem Trinknapf vorbei, wird sie an ihren Durst erinnert und trinkt etwas.
Neben der richtigen Anzahl der Wasserquellen muss auch auf deren Sauberkeit geachtet werden. Katzen sind sehr reinliche Tiere, deshalb sollte das Wasser regelmäßig gewechselt, sowie die Trinkgefäße gereinigt werden. Als Richtwert gilt hier ein Intervall von zwei Tagen.
Reinigung der Wasserquellen
Bei der Reinigung solltest Du unbedingt auf Spülmittel verzichten. Außerdem sollten die Näpfe auch nicht in der Spülmaschine gereinigt werden. Der Geruchssinn von Katzen ist sehr ausgeprägt, weshalb sie Spülmittelreste sofort riechen. Das kann dazu führen, dass Deine Katze sich weigert aus diesem „verunreinigten“ Napf etwas zu trinken. Spüle den Napf lieber mit heißem Wasser aus und benutzt zum Reinigen einen sauberen Schwamm. Die Keime werden so abgetötet und vor allem wird Deine Katze beim Trinken nicht gestört.
Zudem kann auch das Material des Napfes Einfluss auf das Trinkverhalten Deiner Katze haben. Katzen haben sehr feine Näschen. So wie sie den Geruch von Chemikalien hassen, reagieren sie auch auf den Geruch von Plastik, Gummi oder Silikon. Aus diesem Grund solltest Du hier am besten einen Napf aus Keramik oder Edelstahl wählen.
Letztlich beeinflusst auch der Standort des Napfes das Trinkverhalten. Der Napf sollte an einem ruhigen und schattigen Ort platziert werden, an dem die Katze ungestört ist. Ist das Wasser direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, bilden sich schnell Keime. Auch wenn viele Freigänger aus Pfützen und Tümpeln trinken, bevorzugen die meisten Hauskatzen frisches Wasser. Auffallend ist zudem, dass viele Katzen nicht am selben Ort trinken, an dem sie fressen. Platziere den Trinknapf deshalb am besten mindestens zwei Meter vom Futternapf entfernt.
Katze trinkt aus Wasserhahn oder aus einem Katzenbrunnen (fließendes Wasser)
Fließendes Wasser verzaubert nicht nur uns Menschen – auch Katzen können mithilfe dessen magisch angezogen werden. Auch diese Tatsache ist auf die Abstammung der Katzen zurückzuführen. Stehendes Wasser, oder eher abgestandenes Wasser, ist in der Wüste häufig sehr zähflüssig und vor allem mit Keimen überhäuft. Hingegen ist sauberes Wasser in der Wüste echte Mangelware und ausschließlich aus fließenden Gewässern zu beziehen. Katzen, die fließendes Wasser getrunken haben, haben sich in der Evolution durchgesetzt. Aus diesem Grund ist es noch heute ein Urinstinkt, fließendes Wasser dem stehenden vorzuziehen.
Dieser Instinkt unserer Katzen äußert sich an keiner anderen Stelle so sehr, wie an ihrer Vorliebe, aus dem laufenden Wasserhahn zu trinken. Natürlich können wir nicht den ganzen Tag den Wasserhahn laufen lassen, nur damit unsere Katzen etwas trinken. Um genau das zu imitieren, gibt es eine ganz wunderbare Alternative – den Katzenbrunnen! Zum einen werden die Katzen durch das Geräusch des fließenden Wassers wie magisch angezogen und zum anderen macht es ihnen natürlich auch unheimlich viel Spaß, mit dem Wasser zu spielen!

Die Wahl des richtigen Trinkbrunnens
Katzenbrunnen gibt es in unzähligen Variationen und gerade deshalb gibt es bei der Wahl eines geeigneten Modells einige Punkte zu beachten:
Keramik: Keramik ist im Allgemeinen das beste Material, wenn es um Katzennäpfe oder Trinkbrunnen geht. Zum einen hat es keinen Eigengeruch und ist somit sehr neutral und zum anderen beugt es durch seine glatte Oberfläche der Keimbildung vor.
Leise Pumpe: Viele Brunnen haben eine sehr laute Pumpe. Einige Katzen kann das Geräusch so sehr irritieren, dass sie Angst davor haben, aus dem Brunnen zu trinken. Deshalb kann es sich hier lohnen, zu einem etwas teureren Modell mit leiserer Pumpe zu greifen.
Schräge Oberfläche: Katzen bevorzugen von Natur aus eine erhöhte Trinkposition. Daher entspricht eine schräge Oberfläche am ehesten dem natürlichen Trinkverhalten der Katze und animiert sie zum Trinken.
Nassfutter anstatt Trockenfutter verfüttern

Damit Deine Katze über die Nahrung ausreichend Flüssigkeit aufnehmen kann, sollte sie am besten mit Nassfutter gefüttert oder gebarft werden. Im Gegensatz zu Trockenfutter, welches oft zu weniger als zehn Prozent (!) aus Wasser besteht, hat Nassfutter in der Regel mindestens einen Wasseranteil von 80%. Sowohl Nassfutter als auch BARF decken somit schon einen Großteil des täglichen Wasserbedarfs. Aus diesem Grund sind diese beiden Ernährungsformen für jede Katze sehr empfehlenswert, aber besonders dann, wenn Dein Haustier dazu neigt, zu wenig zu trinken!
Wie Du siehst, kannst Du bereits durch die Wahl des richtigen Futters einen großen Einfluss auf die Flüssigkeitsaufnahme Deines Vierbeiners nehmen.
Tipp: Die genauen Flüssigkeitsangaben kannst Du auf den Verpackungen des jeweiligen Futters finden – ein Vergleich lohnt hier!
Das Futter mit Wasser anreichern
Die wohl einfachste Möglichkeit Deine Katze mit zusätzlicher Flüssigkeit zu versorgen ist es, das Futter mit Wasser anzureichern. In der Regel reicht hier bereits ein Esslöffel Wasser je 50 Gramm Futter. Nicht jede Katze ist davon anfangs begeistert, da das Futter durch das Wasser auch etwas an Geschmack verliert.
Simba’s Tipp: Dasselbe kannst Du auch bei Trockenfutter machen! Da Katzen aber ohnehin schon wenig trinken, solltest Du darauf achten insgesamt möglichst wenig Trockenfutter zu füttern, da dieses nur noch mehr Wasser entzieht.
Eiswürfel für den Sommer
Eiswürfel bewirken wahre Wunder – nicht nur uns Menschen verschaffen sie im Sommer die dringend nötige Abkühlung! Warum also nicht mal dem Stubentiger einen Eiswürfel anbieten? Gib Deiner Katze doch einfach mal einen Eiswürfel mit ins Futter oder leg sie zum Abschlecken in einen leeren Trinknapf. Es kann auch schonmal passieren, dass der Eiswürfel dann durch die Wohnung geschossen wird. So nimmt die Katze dann spielerisch mehr Flüssigkeit auf.
Balu’s Geheimtipp: Besonders beliebt sind bei uns Eiswürfel, in die etwas Thunfisch mit eingefroren wird. So riecht und schmeckt es doch gleich noch viel besser!
Was kannst Du außer Wasser anbieten?
Zum frischen Wasser gibt es für Katzen keine Alternativen. Selbst die erhältliche Katzenmilch ist mehr als Nahrungsmittel zu betrachten, und weniger als etwas zu Trinken. Diese solltest Du Deiner Katze nur gelegentlich als Leckerei anbieten. Von Kuhmilch hingegen solltest Du Deinen Liebling ganz fernhalten, da diese nicht gut verträglich ist. Wenn Deine Katze nicht genügend trinkt, kannst Du ihr ausnahmsweise etwas Milch mit ins Wasser mischen. Dadurch wertest Du das Wasser für Deine Katze etwas auf und machst es interessanter. An dieser Stelle bietet es sich aber auch an, ein wenig Thunfischsaft oder ungesalzene Hühnerbrühe beizugeben, damit Deine Katze mehr trinkt.
Katze trinkt nicht mehr nach einem Umzug

Ein Umzug ist für alle Beteiligten immer aufregend, denn ein neues Abenteuer in einer neuen Umgebung beginnt! Für Deine Katzen bedeutet ein Revierwechsel meist einfach nur Stress. Sind anfangs auch noch viele weitere Stressfaktoren vorhanden, beispielsweise Handwerker, ein unbekannter Mieter in der Wohnung gegenüber oder eine andere Katze auf dem angrenzenden Balkon, kann das das Verhalten Deines Lieblings maßgeblich beeinflussen. In Stresssituationen trinken Katzen häufig weniger. Gib deiner Katze deshalb einfach genügend Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen und beobachte ihr Verhalten aufmerksam.
Katze trinkt nicht nach einer OP
Nach einer Operation ist es normal, wenn Deine Katze erstmal nichts trinkt. Meist kommt das Verlangen nach Wasser erst im Laufe der Zeit zurück. Gerade nach einer OP ist es wichtig, das Wasser zunächst nur in kleinen Mengen anzubieten, um den Magen zu schonen. Sollte Deine Katze am Tag nach der Operation immer noch nicht trinken, halte bitte Rücksprache mit Deinem Tierarzt.
Ab wann muss man zum Tierarzt?
Wenn Du alles ausprobiert hast und immer noch besorgt bist, dass Deine Katze nicht genug Wasser trinken könnte, solltest Du Dich von Deinem Tierarzt beraten lassen. Ein mangelndes Interesse an Trinkwasser kann ein Symptom sein, dem viele und sehr unterschiedliche Ursachen zu Grunde liegen können. Möglicherweise ist das Verhalten aber auch nicht krankhaft, sondern für Deinen Vierbeiner ganz normal. So oder so, wenn Deine Katze ihre Trinkgewohnheiten nicht ändert, kann Dein Tierarzt feststellen, ob diese krankheitsbedingt sind oder vielleicht auch durch Stress ausgelöst werden. Ebenso wird er Dir Bescheid geben, wenn Deine Sorge unbegründet ist.